Der Hochbunker Hammer Straße

Es handelt sich um ein Bauwerk der II. Welle mit 2 m Wandstärke. Der Hochbunker bekam einen Volltreffer ab. Dach und Wand sind gerissen. Die Ursprungs - Planung aus der I. Welle sah hier anfangs eine Belegung von 870 Personen vor. Diese Zahl wurde noch in der Bauphase auf 1050 erhöht und die Konstruktion dieses Luftschutzbunkers an die Bauvorschriften der II. Welle angepasst. Am 23.2.45 fand eine Nachrechnung der Aufnahmekapazität statt. Bei vierfacher Überbelegung fänden hier 4058 Personen Unterschlupf. Der Bunker ist einer der wenigen mit eigener Wasserversorgung durch eine Brunnenanlage. Zur Normalbelüftung standen je 2 Haupt-Zuluft- und Abluftanlagen zur Verfügung. Mit dieser Zentralanlage war keine Umstellung auf Handbetrieb vorgesehen. In diesem Bunker waren nur 2 Schutzluftanlagen mit je 3 KW eingebaut. Es standen ein Arzt- und ein Entbindungsraum zur Verfügung. Der Vorbau entspricht nicht den Bauvorgaben, weil für diesen ein erhöhter Schalungsaufwand erforderlich war und der Sparbefehl nicht eingehalten wurde. Das vorgesehene Ziegeldach wurde entweder nie aufgebaut, oder nach dem Bombentreffer wieder entfernt. Die Dachneigung kann man an der verbliebenen Kaminführung erkennen. Vereinzelt sind Rißansätze erkennbar. Der Lufteinlaß erfolgte über seitlichen Vorbau mit Sandkühlung. Mittig befinden sich zwei Räume mit 40 cm Betonwand. Der nördliche Raum diente als Maschinenraum, der südliche als Arzt- und Entbindungsraum. Nur die Sanitärräume und der Heizungsraum wurden mit Bims-Mauerung abgeteilt - südlich WC Herren, nördlich WC Damen und westlich der Heizungsraum. Es gab straßenseitige Wasser und Strom Zuleitungen. Weitere Unterteilungen für Aufenthaltsräume sind nicht vorhanden. Die Raumdurchlässe der Schleusen und der Räume sind Normgerecht cm-genau angelegt. Das EG liegt 6 Stufen höher als die GOK. Außer in den südlich und nördlich gelegenen Sanitärbereichen und den anhängenden Fluren mit einem Raum sind hier keine weiteren Abmauerungen vorhanden. Die tragenden Bestandteile in Form von Stützpfeilern mit verbindendem Unterzug sind hier bestens erkennbar. Die Abstände einiger Pfeiler sind zwar unterschiedlich zueinander, aber spiegelbildlich der Längsachse cm-genau angelegt. Abmauerungen und verschiedene Türen wurden zwar mit den Schalungsarbeiten vorbereitend geschaffen, aber nicht ausgeführt. Dies ist besonders deutlich an den noch vorhandenen Lufteinlässen zu den geplanten Aufenthaltsräumen erkennbar. Der Sandfilter wurde wegen einer Abmauerung nicht gesichtet. Sämtliche tragenden Bestandteile entsprechen dem Erdgeschoß, wobei auch hier nur Abweichungen im 1 -2 cm-Bereich vorliegen. Im nördlichen Teil des Bauwerk befindet sich ein Betonkanal unter der Decke, der als Luftzuführung zwischen dem Sandfilter und dem Lüftungsschacht diente. Im östlichen Flur wurde mit Abmauerungsarbeiten begonnen (Bims). Das zweite OG entspricht in der Form dem Erdgeschoß. Großflächig liegt auf dem Boden Abplatzmaterial resultierend aus dem bekannten Bombentreffer. Bis zur Sicherheits-Unterbewehrung (Matte) sind hier Kleinbetonteile mit durchschnittlicher Größe von max. 1 cm Stärke und ca. 2 x 4 cm von der Decke streifenförmig abgeplatzt. Rißbildungen sind erkennbar.

 

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HB Hammerstr Vorbau

Der Vorbau - Bild von 2004

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