HB Mülhauser Str. Herne Projekt 672
Kenntnisse bzw. Aktenlage und historische Pläne konnten bis dato nicht gesichtet werden..
Nachkriegszeit
Nach Beendigung des Krieges wurde der Bunker zunächst als zentrale Sammelstelle und Möbellager genutzt. Im Rahmen der Trümmerbeseitigung wurden hier aufgefundene brauchbare bzw. verwertbare Möbel zwischengelagert . Der Bunker wird nicht genutzt. Anschlüsse wurden gekappt.
Baubeschreibung
Es handelt sich bei diesem Bauwerk in der Ausführung um eine Anlage der I. Welle. Alle notwendigen Betonarbeiten sind ausgeführt. Der Innenausbau wurde komplett fertiggestellt. Das Bauwerk hat zwei Treppenhäuser. Beschädigungen durch Kriegseinwirkungen konnten nicht festgestellt werden. Der rückseitige Anbau aus Beton diente dazu, einen separaten Zugang zum Kellerbereich mit der Heizung ermöglichen. Hier befand sich auch ein weiterer Schleusenbereich.Im Untergeschoss befinden sich mehrere Funktionsräume. Die Entwässerung müsste noch komplett funktionieren. Die Belastungsfähigkeit der Zwischendecke UG – EG liegt bei ca. 1000 Kg/m² und kann vermutlich darüber reichen (Gesamtarmierung der Decke konnte nicht ermittelt werden) Die Belastungsfähigkeit der Zwischendecken EG – 1. OG –2.OG liegt bei ca. 500 Kg/m² Der Luftschutzbunker wurde statisch gleichmäßig aufgebaut, bzw. konstruiert. Fast alle Raumnummern sind noch sichtbar. Lediglich im Kellerbereich wurden einige überstrichen.
Luftschutztechnische Bewertung
Das Bauwerk aus der I. Welle wurde normgerecht auf der Basis der damaligen Bauvorschriften geschaffen. Sämtliche technische Einbauten waren vorhanden. Einige Lüfterelemente sind sogar noch eingebaut. Die Anlage wurde mit Überdruckventilen der ersten Baureihe ausgestattet. Luftrohre und Türen sind noch vorhanden. Schleusentüren sind in den unteren Zugängen ebenfalls noch vorhanden. Der Bunker wurde trotz Sparbefehle nur im Außenbereich nicht fertiggestellt. Dies ist insofern auch an den abgerosteten Drähten der Verklinkerungsfixierung zu erkennen. Die Außenverkleidung wurde nicht ausgeführt. Die Aufteilung der statischen Scheiben und Unterzüge lassen darauf schließen, dass der Architekt dieses Bauwerks hervorragende Kenntnisse im Luftschutzbau besaß. Dadurch, dass Raumhöhen von 2,95 m geschaffen wurden, kann davon ausgegangen werden, dass der Architekt eine Nachnutzung vorgesehen hatte. Dieser Bunker ist einer von wenigen normgerecht erstellten Bunkern im ehemaligen Einflussbereich des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk. Es besteht hier weiterer historischer Recherchebedarf. Bochum, den 25.09.2005 Dipl.Ing. Michael Ide W. Maehler