1902 präsentiert sich der Bochumer Verein bei der Industrie- und Gewerbeausstellung in Düsseldorf mit seiner großen Ausstellungshalle, heute Jahrhunderthalle genannt. Das besondere an der Halle sind die als Bogenbinder ausgebildeten Träger. Nach der Austellung wurde die Halle abgebaut und 1903 in Bochum errichtet Zu dieser Zeit arbeiten mehr als 11000 Menschen im Bochumer Verein
Die Halle hat eine Grundfläche von 8900 m² und wurde als Gebläsehalle für die Hochöfen im Bochumer Gussstahlwerk genutzt. Als die Hochöfen nicht mehr verwendet wurden, nutzte man die Halle bis Anfang 1991 noch als Lager und Werkstatt. Für die Internationalen Bauausstellung Emscher Park wurde die Jahrhunderthalle restauriert und mit einem Anbau für Ausstellungen, Kultur- und Sportveranstaltungen nutzbar gemacht.
Luftschutzräume innerhalb der Halle gab es keine, denn es hätte keinen Sinn gemacht und wäre auch zu aufwendig gewesen in einem Bauwerk, in dem auch Koksgas aufgearbeitet wurde und in dem Unmengen von Heißwasserleitungen verliefen, Luftschutzanlagen zu installieren. Der einzige Luftschutz in der Halle bestand aus Trümmerschutzmaßnahmen für die wertvollen Maschinen. Der Personenluftschutz befand sich außerhalb, direkt neben der Halle.
Für das Personal der Gaskraftzentrale standen im Umfeld mehrere Anlagen zur Verfügung
Die Jahrhunderthalle vor dem neuzeitlichen Umbau
Die ersten Baggerarbeiten. Zu erkennen sind die ersten, freigelegten Versorgungskanäle vor der Halle
Besprechung
Feuerwehrleute auf dem Weg zu einer Brandstelle.
Zum Zeitpunkt als der Studienkreis Bochumer Bunker vor Ort recherchierte, waren Materialien durch Schweiß - bzw. Abbrennarbeiten in Brand geraten.
Die Brenner hatten nicht gemerkt, daß ihre Funken durch geöffnete Schächte in den mit Holz und Kunstoffen gefüllten Kellerbereich gefallen waren
Voller Einsatz der Feuerwehr. Durch unsere Ortskenntnisse kamen die Feuerwehrleute auf kürzestem Weg zu der Brandstelle im Untergeschoß.
Nicht auszudenken, wenn der Brand unbemerkt geblieben wäre. Dann hätten sich die Flammen zu diesem Zeitpunkt weiträumig im Untergrund durch die Kabelkanäle ausweiten können und im schlimmsten Fall die Halle sogar zerstören können
Hier wurde gebaggert
Ein neuer Kanal “mußte” verlegt werden obwohl die Möglichkeit bestand, die alten, bereits vorhandenen Kanäle ohne großen Sanierungsaufwand zu nutzen.
Eine Einsparung wäre auf jeden Fall möglich gewesen, weil die aufwendigen Baggerarbeiten nicht notwendig waren . Die Alternative, z.B. Inliner in die Altkanäle einzubringen wurde nicht berücksichtigt
Die alten Kanäle waren größer (um 2m Stehhöhe), bestens erhalten und liefen u.a. kreuz und quer durch den heutigen Westpark aber auch parallel zum neuen Kanal
Abgang zum Tiefkeller
Kriegswichtiger Versorgungskanal. Hier verliefen alle wichtigen Stromleitungen, Steuerleitungen für die Maschinen, Flak und Kontrollanzeigen wie auch die wichtigen Telefon - und Maschinentelegrafenleitungen
Im Versorgungskanal für Flüssigmedien (Heiß - und Kaltwasser) wurden diese Betriebsnotwendigen Leitungen geführt
Ältere Ansicht des Wasserturms hinter der Jahrhunderthalle
Innenansicht der Jahrhunderthalle - so sah es mal darin aus - Bild: Presse u. Informationsamt der Stadt Bochum - Stadtbildstelle