Neuzeitliche Ansicht des Kolosseums - derzeit wird dieses Bauwerk restauriert

Nach der Betriebsgründung wuchs der Bochumer Verein ständig. Neue Produkte  kamen hinzu und die Technik entwickelte sich ebenfalls rasch weiter. Das Werk unterlag dem Zwang zu expandieren. Weil der Platzbedarf ebenfalls wuchs, wurde um 1911 das sogenannte Kolosseum erbaut. Es ist ein multifunktionales Bauwerk, errichtet vor einer ehemaligen Schlackenhalde. Im Prinzip benötigte man dringend Platz für die anfallende Schlacke, benötigte aber auch eine neue Waschkaue und Büros für die Beschäftigten. Mit dem Kolosseum wurden die sprichwörtlichen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Das Kolosseum wurde insgesamt konstruktiv als hohe Stützmauer ausgelegt, so daß dahinter weiter Schlacke angehäuft werden konnte - und gleichzeitig hatte der BV ein Gebäude. Die ersten Luftschutz - Ein - und Umbauten erfolgten in diesem Bauwerk bereits um 1934

Mit freundlicher Genehmigung des Krupp - Archivs

Umkleideräume hinter der Waschkaue. Dieser Bereich war während des Krieges zum Luftschutzraum umgebaut worden

Bochumer Verein Kolosseum
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Kolosseum

Neben den normalen Luftschutzräumen gab es auch für verschiedene Fachgruppen gesonderte Luftschutzräume. Verschiedene, glücklicherweise erhaltene Wandaufschriften zeigen dies. Hier der Bereich der Feuerwehr (Werksfeuerwehr) die für den umliegenden Werksabschnitt zuständig war.

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Zugang zum Bereich  “Aktive Belegschaft”

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Zu Kriegszeiten wurde der einzige Bunker, der mit einer Etage, dem Erdgeschoß, überirdisch  gebaut wurde, bündig neben dem Kolosseum errichtet. Der Keller des Bunkers besaß einen Notausgang, durch den sich die Luftschutzleitung in den unteren Bereich des Kolosseums hätte retten können. Der Bunker wurde bereits vor ettlichen Jahren abgerissen.  Lediglich die Fluchttreppe zeugt von dem ehemaligen bombensicheren Bunker. 

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Der Schutzraum für Wiederhersteller - Fachbereich Gas und Wasser. Wiederhersteller waren  diejenigen Fachleute, die nach den Bombenangriffen in möglichst kurzer Zeit die Auswirkungen der Bomben beseitigten, um möglichst schnell wieder produzieren zu können. Wiederhersteller erhielten meist einen wesentlich höheren Stundenlohn, waren sehr kreativ und in der Lage zu improvisieren.

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Schutzraum für die Wiederhersteller Kraft und Licht (Elektrische Anlagen aller Art)

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Der Zugang zum Haupt-Luz-Leiter (Haupt - Luftschutz - Leiter), der für den Luftschutz-Abschnitt 2 des Bochumer Vereins zuständig war.

Darüber hinaus wurde ein Luftschutzstollen mit mehreren Zugängen  in die Schlackenhalde vorgetrieben. Dieser war vom Kolosseum aus zugänglich.

 

 

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