Eine erwähnenswerte Besonderheit war die Schlackenbeseitigung im Gußstahlwerk des Bochumer Vereins. Diese wurde unterirdisch angelegt und konnte mit Zügen befahren werden. Die  Entsorgung noch heißer Schlacken ist besonders wichtig, damit der Produktionsablauf nicht gestört werden kann. Durch die Verlagerung in den Untergrund ersparte sich der Bochumer Verein den zusätzlichen Platzbedarf vergleichbarer Werke.

Die komplett unterirdische Schlackenabfuhr wurde um 1934 im Rahmen der großen Umbaumaßnahmen des Bochumer Vereins für Gußstahlfabrikation geschaffen.

Gleichzeitig wurden in diesem Bereich bombensichere Luftschutzräume hergerichtet

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Die Schlackenabfuhr mit den seitlich abgehenden Luftschutzräumen - die Anlage ist heutzutage nicht mehr zugänglich

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Durch die zahlreichen verwinkelten Gänge unterschiedlicher Dimensionen wäre eine Luftdruckwelle einer explodierenden Bombe  nicht bis in diesen tiefgelegenen Bereich gelangt. Deshalb konnte die Belegschaft diese Tür unbesorgt offen stehen lassen. Bei Gasgefahr mußte die ehemals gasdichte Tür selbstverständlich verschlossen werden

 

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Hier “bedankte” sich ein Werksangehöriger mit  “frohe Weihnachten”, ohne Gefahr zu laufen gleich verhaftet zu werden. Eigentlich ist dieser Spruch ironisch gemeint in Verbindung mit dem Tannenbaum. Tannenbäume wurden die von den Alliierten abgeworfenen Leucht - Markierungen genannt, die den Bombern ihre Ziele  zeigten (Gefechtsfeldbeleuchtung).

 

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Reste technischen Gerätes der Nachkriegszeit (Karbidschweißgeräte)

 

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Hier eine der Schüttrutschen, die der Entsorgung der Schlacken diente. Über diese Rutschen wurden die Schlackenwagen von oben her befüllt.

 

 

 

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