I. Geschäftlicher Teil.
Am Montag, dem 20. März 1939,
fand die Mitgliederversammlung der A.- und Z.-Stelle im großen  Saal des  Hotels „Vier Jahreszeiten" in  Breslau statt.
Herr Direktor Dr. Nerger eröffnete 8.30 Uhr die Sitzung; er gedachte zunächst des Hinscheidens des allseits beliebten, treuen Kameraden und Mitarbeiters der A.- und Z-Stelle, Baurat Schunck der I. G. Farbenindustrie AG., Leverkusen, und richtete dann an die Versammlung folgende Worte:
 

Meine Herren!

Nun sind wir doch nach Breslau gekommen! Schon seit vielen Jahren wurde uns immer wieder aus Schlesien zugerufen, doch endlich einmal unsere Tagung im Südosten des Reiches abzuhalten. Nicht böser Wille war es, daß wir so lange gezögert haben. Immer erwiesen sich die Verhältnisse stärker als unser Wille; es kam nicht zu dem Beschluß. Endlich wurde er 1936 gefaßt; Breslau sollte Tagungsort für die Septembertagung 1937 werden. Die Tagung sollte noch in der alten seit 1926 geübten Form einer öffentlichen Versammlung vor geladenen Gästen stattfinden; aber noch einmal traten Umstände ein, die nicht vorauszusehen waren, die uns aber an der Erfüllung des Wunsches und Beschlusses hinderten.
Sie wissen, daß wir damals einem Zwang folgen mußten: Die ungeklärte Lage um die A.- und Z.-Stelle und um ihre Arbeitsgebiete ließ es geboten erscheinen, die öffentliche Tagung aufzugeben und nur im Rahmen einer Mitgliederversammlung zusammenzukommen. Auch unser alter Brauch, im September zu tagen, mußte verlassen werden, in Rücksicht auf die durch die Tat unseres Führers wieder erlangte Wehrfreiheit nunmehr wieder in dieser Zeit stattfindenden Abschlußübungen der Jahresausbildungen der Wehrmacht.
Die baldigst erhoffte Klärung der Lage um die A.- und Z.-Stelle trat aber auch in den dann folgenden Wintermonaten nicht ein, und so entschlossen wir uns im Dezember 1937, die Jahresversammlung der Mitglieder an das Ende des Winters zu legen und aus besonderen Gründen die erste Mitgliederversammlung vor Beginn des Frühjahrs in der Mitte des Reiches, in Hannover, abzuhalten. Das gute Gelingen dieser Tagung und die große Beteiligung der Mitgliedsfirmen an, ihr haben uns damals ermutigt, der erneut gestellten Einladung Breslaus zu folgen und in diesem März doch unseren alten Wunsch zur Erfüllung zu bringen und in Breslau zu tagen.
Jetzt sind wir hier im alten und doch so jungen Breslau, der alten Germanen-Niederlassung, der fast tausendjährigen Stadt, der deutschen Stadt, mit ihren uralten Bauten, in der so viel deutsche Kunst uns entgegenblickt, der Hauptstadt des Landes Schlesien, über dessen Gefilde Bernde Stämme hinfluteten, der Stadt, die so oft den Feinden vor ihren Mauern ein „Halt" gebot, selbst aber selten den Feind in ihren Mauern sah. Hier zog der große Preußenkönig ein nach siegreichem Kampf und machte es zur dritten Residenz. Gut preußisch wurde dann Schlesien. Von hier erging der Ruf Friedrich Wilhelm III. an sein Volk, zur Abschüttelung des Joches des korsischen Bezwingers unseres Kontinents. Breslau wurde der Ausgangspunkt zu Preußens Erhebung. Hier stiftete der König das Eiserne Kreuz, das nun Breslau auch mit Stolz im Wappen führt. - Nie gab es hier Stillstand des Lebens. Der Drang nach Leben und Fortschritt kam hier allezeit kraftvoll zum Ausdruck. Nie versagte die Anpassungsfähigkeit seiner Einwohner an eine neu erstandene Zeit. Handwerk, Industrie und Handel, Kunst und Wissenschaft fanden in ihr stets einen fruchtbaren Boden.
In Breslau, der alten Hansastadt, dem uralten Bischofssitz, der dritten Residenz der preußischen Könige, in Breslau, dem Bollwerk des neuen Reiches, begrüße ich Sie, meine Herren, in der Jahresversammlung der A. und Z.-Stelle im 20. Jahr ihres Bestehens! Seien Sie willkommen hier!
Meine Herren Vertreter der Mitgliedsfirmen, lassen Sie mich in Ihrem Namen der Stadt Breslau an dieser Stelle schon unseren Dank aussprechen, daß sie uns aufnimmt. Den Vätern der Stadt, dem Herrn Oberbürgermeister Dr. Fridrich und seinen Mitarbeitern, insbesondere auch Herrn Branddirektor Hoffmann und der Feuerlöschpolizei sowie dem Verkehrsamt sagen wir Dank, daß sie uns hier den Weg geebnet und uns in so liebenswürdiger Weise in der Vorbereitung der Tagung unterstützt haben. Das Entgegenkommen, was wir bei Ihnen gefunden haben, hat uns die Arbeit erleichtert und ein starkes Hoffen in uns wachgerufen, daß auch diese Tagung wie alle anderen von Erfolg gekrönt sein dürfe.
Die A.- und Z.-Stelle steht zu Beginn des 20. Jahres ihres Bestehens noch immer in der ungeklärten Situation des Vorjahres. Sie erinnern sich, daß ich im vorigen Jahre davon sprach, daß die Arbeit der A.- und Z.-Stelle eingeengt sei durch die noch ungeklärte Zukunft der Organisation der für uns in Frage kommenden Arbeitsgebiete im Rahmen der Neuordnung des Staates. Die Stellung des Werkschutzes, in dessen Händen die praktische Auswirkung der Arbeiten der A.- und Z.-Stelle liegt, zu den verschiedenen staatlichen Organen ist noch nicht geklärt. Die in der Dezember- Verordnung des Jahres 1937 angekündigten Ausführungsbestimmungen sind noch nicht erlassen. Auch fehlen noch die Ausführungsbestimmungen zu dem neuen Reichsfeuerlöschgesetz. Auch in diesem Jahr können und dürfen wir daher über viele Dinge noch nicht sprechen, die uns an sich am Herzen liegen. Zwei Sachen nur sind inzwischen geklärt worden: Der Name „Werkschutz" ist endgültig durch staatliche Verfügung an Stelle des früher allgemein gebräuchlichen Wortes „Werkssicherheitsdienst" getreten, und daß neue Reichsfeuerlöschgesetz läßt erkennen, daß die Werkfeuerwehren einen festen Platz in der öffentlichen Ordnung des Feuerlöschwesens einnehmen werden. Das ist Grundsätzliches, aber noch nicht Greifbares. Wie ich im vorigen Jahr betonte, empfiehlt es sich daher auch heute noch, Aenderungen in der Organisation und Ausrüstung des Werkschutzes und der Werkfeuerwehren nicht vorzunehmen, bis die Ausführungsbestimmungen da sind. Dies ist auch der Standpunkt der staatlichen Stellen.
Und nun die A.- und Z.-Stelle selbst. Meine Herren, Sie hatten im vorigen Jahr in der Hoffnung, dadurch eine Klärung der Stellung der A.- und Z.-Stelle im Gesamtaufgabenkreis des Werkschutzes in dem Sinne, der unserer Arbeit Erfolg zum Nutzen des Ganzen bringen könne, zu beschleunigen, eine Resolution gefaßt, die wir dem Leiter der Reichsgruppe Industrie mit der Bitte um Berücksichtigung übersandten. In dem Ihnen vorliegenden Geschäftsbericht haben wir sie nochmals abgedruckt. Eine Antwort haben wir bisher nicht erhalten. Das liegt wohl nicht an der Leitung der Reichsgruppe Industrie, das liegt wohl daran, daß, wie schon vorhin gesagt, noch manches ungeklärt ist in dem Verhältnis der zuständigen staatlichen Organisationen zueinander überhaupt. Die Lage ist also doch die gleiche wie im März vorigen Jahres. Wir werden uns ihr anpassen müssen in dem Sinne, in dem wir Sie in Hannover um Ihre Zustimmung gebeten hatten. Wir werden alle Vorgänge auf unserem Arbeitsgebiet beobachten und Ihnen aus dem Schatz der Erfahrungen wie bisher alles für Sie und die Allgemeinheit Nutzbringende zuführen, und bitten Sie, hierzu Ihre Erfahrungen auch uns zur Verfügung zu stellen. Wir werden die Weiterentwicklung der Organisation im Staate und den Umbau der uns verwandten Verbände im Auge behalten und Ihnen dann laufend Kenntnis geben, soweit unsere Kenntnisse reichen; wir werden versuchen, da Einfluß zu nehmen, wo wir glauben, daß unser Einfluß nützlich sei im Interesse unserer Arbeitsgebiete für die Industrie des Reiches. Wir werden uns auch weiterhin die Beschränkungen auferlegen, die uns auferlegt worden sind, zum Beispiel durch den Brief des Reichsluftfahrtministeriums vom Januar 1937, in dem es uns zum Ausdruck gebracht hat, daß zur Vermeidung von Mißverständnissen über die Organisation des Werkluftschutzes die A.- und Z.-Stelle sich nicht ohne Zustimmung des RLM. bezw. der Reichsgruppe Industrie mit Angelegenheiten befassen möge, die in das Gebiet des Werkluftschutzes fallen. Was alles in das Gebiet des Werkluftschutzes von dem Aufgabengebiet der A.- und Z.-Stelle fällt, ist, wie ich im vorigen Jahr ausführte, nicht scharf umgrenzt. Ich hoffe, daß wir die uns gezogenen Grenzen mit dem Programm, welches wir aufgestellt haben, nicht berühren oder gar überschreiten. Jedenfalls ist es unsere Absicht, es nicht zu tun.
Vor Aufstellung des Programms für unsere Tagung haben wir, nachdem wir festgestellt hatten, daß der Standpunkt der Reichsgruppe Industrie und des RLM. bezüglich der Tätigkeit der A.- und Z.-Stelle noch der gleiche wie zu Beginn des Jahres 1937 sei, in Rücksicht auf den Absatz des vorgenannten Briefes des RLM., daß dieses selbst oder die Reichsgruppe Industrie gegebenenfalls Vorträge auf unserer Jahrestagung halten würde, eine Anfrage an die Reichsgruppe Industrie gerichtet, ob und gegebenenfalls welche Vorträge sie in unserer Versammlung halten lassen wollten. Die Reichsgruppe hat, wie der Abteilungsleiter, Herr Major von Düring, mitteilte, nach Rücksprache mit dem RLM. uns den Bescheid gegeben, daß ein Vortrag seitens der Reichsgruppe Industrie und des RLM. in dieser Tagung nicht beabsichtigt sei.
Nun, meine Herren, ich hoffe, daß Sie mit dem von unserem Herrn Geschäftsführer sodann im Einverständnis mit dem Vorstand aufgestellten Programm zufrieden sind.
Zum Schluß möchte ich gleich noch allen den Herren danken, die uns in der Vorbereitung der Tagung Hilfe geleistet haben und auch den Herren, die sich erboten haben, hier Vorträge zu halten und ebenso den Firmen, die Teile oder Einrichtungen ihrer Betriebe uns zeigen wollen.
So lassen Sie uns denn in altgewohnter Weise an die Arbeit gehen, zum Wohle der Allgemeinheit, in enger Verbundenheit mit dem durch die
Ostmark und die Sudetenlande nunmehr geeinten deutschen Volke und in treuer Gefolgschaft zu unserem Führer, der gerade im vergangenen Jahre so Großes für unser Volk getan hat.
Unser Führer und Kanzler, Adolf Hitler, Sieg Heil!
 

Herr Branddirektor Hoffmann, Feuerlöschpolizei Breslau, dankte für die Begrüßungsworte des Herrn Dr. Nerger und führte folgendes aus:
Meine Herren!
Ich heiße Sie hier in Breslau herzlichst willkommen! Leider sagen manche Volksgenossen im Westen des Reiches, es lohnt sich nicht, nach Breslau zu fahren. Wir haben aber in den letzten Jahren bewiesen, daß wir wohl in der Lage sind, Großveranstaltungen durchzuführen. Das Sängerfest im Jahre 1Q37 sowie das Deutsche Turn- und Sportfest 1938, bei denen Hunderttausende von deutschen Volksgenossen aus dem Reich und aus dem Ausland hier zusammengetroffen sind, haben den Beweis erbracht, daß wir wohl in der Lage sind, Gastfreundschaft zu leisten, und alle, die die Tage hier miterlebten, haben Eindrücke mit nach Hause genommen, die wohl für ihr ganzes Leben eine Erinnerung bilden.
Meine Herren! Sie sind hier zu ernster Arbeit zusammen gekommen. Durch Vorträge und Gedankenaustausch wollen Sie hier lernen und, wieder zurückgekehrt an Ihre Arbeitsstätten, das Gelernte dort verwerten zum Wohle Ihrer Betriebe, zum Wohle des Volkes und zum Wohle des ganzen Vaterlandes.
Ich wünsche Ihnen, daß Sie recht schöne Eindrücke von Breslau mit nach Hause nehmen und daß auch die Herren, die noch nach dem Sudetengau fahren und unser schönes Gebirge in seiner Winterpracht sehen werden, uns mit diesen Eindrücken in gutem Andenken behalten.
Ich wünsche Ihnen nun im Auftrage des Herrn Oberbürgermeister Dr. Fridrich sowie im Namen der Behörden, der Industrie und der Feuerlöschpolizei der Hauptstadt Breslau das Allerbeste für Ihre Tagung und heiße Sie nochmals in Breslau herzlichst willkommen.
Herr Dr. Nerger dankt Herrn Branddirektor Hoffmann für seine Begrüßungsworte und bittet, auch Herrn Oberbürgermeister Dr. Fridrich nochmals den Dank für die Einladung und für seine Grüße zum Ausdruck zu bringen.
Hierauf erhält
Herr Branddirektor Lücke das Wort, der zunächst einige geschäftliche, die Abwicklung der Tagung betreffende Mitteilungen macht, und dann zu einigen Punkten des Berichtes über die Tätigkeit der A.-und Z.-Stelle im Geschäftsjahr 1937/1938, der gedruckt vorliegt und den Teilnehmern ausgehändigt wurde, noch besonders ausführlich Stellung nimmt.
Danach erstattet Herr Lücke den Kassenbericht, den wir, ebenso wie den Bericht über die Tätigkeit der A.- und Z.-Stelle, nachstehend abdrucken.



Tätigkeitsbericht über das Geschäftsjahr 1937/38.
Wie in den Rundschreiben Nr. 141 und 142 bekanntgegeben wurde, war es aus verschiedenen Gründen notwendig, die für den 20. und 21. September 1937 für Breslau vorgesehene Tagung zu verschieben. Die Mitgliederversammlung wurde auf den 28. Februar und 1. März 1938 nach Hannover einberufen; es nahmen 351 Herren als Vertreter der der A.- und Z.-Stelle angeschlossenen Mitglieder daran teil.
Die lehrreichen Vorträge am 28. Februar 1938 bei der Sitzung in Kastens Hotel über die verschiedenen Gebiete, anregende Aussprachen, die Zusammenkunft im Hotel Ernst August, die interessanten Besichtigungen am 1. März 1938 in den verschiedenen industriellen Betrieben, die Vorführungen und Neuerungen sowie die Fahrt nach Hildesheim boten den Teilnehmern eine große Fülle von Anregungen und haben wieder zur wertvollen Ergänzung der Kenntnisse und Erfahrungen der Teilnehmer beigetragen.
Auf den 238 Druckseiten starken Bericht über die Tagung, in dem wir wieder die gehaltenen Vorträge im Originaltext sowie eine Fülle wertvollen Materials aufgenommen haben, erhielten wir 240 Nachbestellungen.
Der Verlauf der Tagung in Hannover ist allseitig als wohl gedungen bezeichnet worden. Wir haben daher das Bedürfnis, allen Stellen, die uns unterstützt und uns eine liebenswürdige Aufnahme gewährten, insbesondere aber der Stadtverwaltung Hannover, Herrn Branddirektor Schmidt und der Feuerwehr für die tatkräftige Hilfe und Unterstützung, den leitenden Herren der Betriebe, die wir besichtigen durften, für die erteilte Erlaubnis und allen Vortragenden an dieser Stelle nochmals unseren besten Dank auszusprechen.
Am 28. Februar 1938 wurde nach der erteilten Entlastung der bisherige Vorstand von der Mitgliederversammlung einstimmig wiedergewählt.
Dem Vorstande gehörten daher im Geschäftsjahr 1937/1938 an die Herren:
1. Dr. K. A. Nerger, Abteilungsdirektor der Siemens & Halske AG. und der Siemens-Schuckertwerke AG., Berlin,, Vorsitzen de r der A.-und Z..-Stelle.
2. Hillmer,   Vorstandsmitglied   der  Christian   Diedg  AG.,   Langenbielau.
3. Korsch,  Branddirektor  der Gelsenkirchener Bergwerks-AG., Gelsenkirchen.
4. Roesler,   Leiter   der  Abtg.   W.S.   und   der   Berufsfeuerwehr   der Leunawerke,  Ammoniakwerk  Merseburg der I.  G.  Farbenindustrie Akt.-Ges., Leuna.
5. Klose,  Abteilungsleiter  der Deutschen   Industriewerke  AG., Berlin-Spandau.
6. Lücke,  Branddirektor der Siemenswerke, Berlin-Siemensstadt, Geschäftsführer der A,- und Z.- S t e 11 e.


Es wurde von der Mitgliederversammlung u. a. noch folgendes  beschlossen:
a) Das  laufende  Geschäftsjahr  bis  zum  31.   Dezember   1938 zu verlängern  und das neue Geschäftsjahr  von  da  ab, immer laufend mit dem Kalenderjahr, am 1. Januar 1930 zu beginnen.
b) Für   das   fünfte  Vierteljahr   des   laufenden   Geschäftsjahres keinen   Beitrag   zu   erheben,   so   daß   mit   dem   bis   zum 30. September  1938 zu zahlenden Beitrag gleichzeitig auch die Zeit bis zum 31. Dezember 1938 als abgegolten gilt.
c) Ab   1.   Januar   1939   den   Mindestbeitrag   von   RM.   35,—   auf R M. 25,— pro Geschäftsjahr  herabzusetzen.
d) Die   Tagungen   bzw.   Mitgliederversammlungen   in Zukunft immer  etwa in der Zeit zwischen  dem  15. und 25. März des Jahres und die nächste Tagung am 20. und 21. März 1939 in Breslau abzuhalten.
e) An   Stelle des  in den Vorstand übergetretenen  Herrn   Klose wurde Herr Direktor Dr.  Ball, Osram-Maschinenglaswerk,  Berlin, als  Kassenprüfer  gewählt.
f) Im   Auftrage   aller  Teilnehmer   wurde   die   nachfolgende einstimmig   abgegebene   Erklärung  über  die   bisherige Tätigkeit und über die Wünsche bezüglich der weiteren   Arbeit   der  A,-   und   Z.-Stelle   durch   den   Vorstand   an   den Herrn  Leiter der Reichsgruppe Industrie übersandt:
„Hannover, den 28. Februar 1938.
 

Erklärung!
Aus den Nachrichten, die wir im letzten halben Jahr von allen Seiten hörten und aus den Darlegungen, die der Vorsitzende der A.- und Z.-Stelle, Herr Dr. Nerger, in Bestätigung dieser Nachrichten der Mitgliederversammlung am 28. Februar 1938 in Hannover gab, haben die hier versammelten Vertreter der Mitglieder ersehen, daß durch Schreiben der für die Behandlung der Werkschutzfragen zuständigen Stellen dem Vorstand bei der Bearbeitung der Fragen Schwierigkeiten entstanden sind, so daß sogar der Eindruck entstand, als ob das weitere Bestehen der A.- und Z.-Stelle in Frage gestellt sei.
Mit großer Genugtuung haben wir gehört, daß der Herr Leiter der Reichsgruppe Industrie den Standpunkt eingenommen hat, daß die A.- und Z.-Stelle seiner Ansicht nach nicht zerschlagen werden sollte, bevor nicht etwas Gleiches oder Besseres an ihre Stelle gestellt werden kann.
Wir erklären hiermit als Vertreter der der A.- und Z.-Stelle angeschlossenen und am 28. Februar bei der Mitgliederversammlung vertretenen Mitgliederfirmen (siehe anliegendes Teilnehmerverzeichnis), daß die A.- und Z.-Stelle in den Jahren ihres Bestehens den Werken und Mitgliedern eine unendlich große Fülle von wertvollen Hinweisen, Ratschlägen usw. in vielen Fragen des Werkschutzes und seit 1929 auch auf dem Gebiete des Luftschutzes gegeben hat. Der nur durch die Tagungen und durch die Vorträge ermöglichte Gedankenaustausch zwischen den Sachbearbeitern in allen einschlägigen Fragen der Sicherheit der Werke ist außerordentlich befruchtend gewesen, einmal für die Förderung und andererseits für die sachgemäße Durchführung der Aufgaben bei sparsamster Verwendung der notwendig ein Mittel. Es sind der Industrie durch den Rat und die Tätigkeit der A.- und Z.-Stelle sowie durch die dabei vermittelten und ausgewerteten Erfahrungen bestimmt große Summen an falschen oder unnötigen Ausgaben erspart, und trotzdem ist der Zustand der Sicherheit durch die erschöpfende Behandlung der Materie gehoben worden.
Wir bitten daher den Leiter der Reichsgruppe Industrie, bei allen in Frage kommenden Behörden für das Weiterbestehen der A.- und Z.-Stelle oder für die Eingliederung in die Reichsgruppe Industrie in der Form einzutreten, daß die Garantie gegeben ist, daß die Tätigkeit der A.- und Z.-Stelle in dem bisherigen Umfange erhalten bleibt.
Wir würden es besonders begrüßen, wenn dabei sichergestellt wird, daß auch wieder Luftschutzfragen, die ja doch zu dem gesamten Gebiet des Werkschutzes gehören, soweit es sich um Erfahrungen in den Werken handelt, behandelt werden, und daß die Behandlung aller Fragen der Sicherheit der Werke nur von Herren erfolgt, die aus der Industrie stammen und die in der Praxis stehen, die also die Verhältnisse daher genau übersehen können.
Wir sind davon überzeugt, daß bei Berücksichtigung des Vorschlages und bei Erfüllung der Wünsche der hier Versammelten dem Wohle der Industrie und somit auch dem Aufbauwerk im deutschen Volk am besten gedient wird."
 

Auf die Erklärung der Tagungsteilnehmer vom 28. Februar 1938, die am 2. März 1938 vom Vorstand an den Führer der Reichsgruppe Industrie mit entsprechendem Anschreiben übersandt wurde, ist bis zum 10. März 1939 bei der Geschäftsführung bzw. bei dem Vorstand der A.-und Z.-Stelle eine Antwort noch nicht eingegangen.
 

Es ist festzustellen, daß sich die A.- und Z.-Stelle auch im letzten Geschäftsjahre, dem neunzehnten seit der Gründung, weiterhin günstig entwickelt hat, daß eine Anzahl von Neueintritten von Mitgliederfirmen und eine weiterhin rege Inanspruchnahme der A,- und Z.-Stelle auf Auskünfte, Ratschläge usw. aller Art zu verzeichnen waren.
Nachdem in den beiden letzten Geschäftsjahren 62 neue Mitglieder aufgenommen worden waren, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr bis zum 10. März 1939 der A.- und Z.-Stelle weitere 12 Mitglieder beigetreten, und zwar:
1. Carl Otto Raspe & Co>., Berlin - Weißensee.
2. Pahlsche   Gummi-  und Asbest- Gesellschaft,  Düsseldorf- Rath
3. Silesia, Verein chemischer Fabriken, Saarau
4. Mauser - Werke AG.,  Oberndorf a. N.,  Berlin - Borsigwalde
5. Eisenwerk  Würfel,  Hannover - Wulfel
6. Zündapp - Werke G. m. b. H., Nürnberg
7. A.  Werner  & Co., Opladen  bei  Köln
8. Gelsenberg  Benzin  AG., Gelsenkirchen
9. Hoffmann's  Stärkefabriken  AG.,  Bad  Salzuflen
10. Metallwerke v. Galkowsky & Kielblick Komm.- Ges., Finow i. Mark
11. Gema Gesellschaft für elektroakustische und mechanische Apparate m. b. H., Berlin- Köpenick
12. Volkswagenwerk G. m. b. H., Zentrale Berlin
 

Der A,- und Z.-Stelle gehören somit am 10. März 1939   294 Mitglieder an.
Die Geschäftsführung hatte sich im letzten Geschäftsjahr wieder laufend mit einschlägigen Angelegenheiten des Werkschutzes zu beschäftigen.
Im Geschäftsjahr 1937/1938 fanden zwei Vorstandssitzungen in Hannover und Berlin statt.
Die Einnahmen haben die Ausgaben im abgelaufenen Geschäftsjahr um RM. 2674,99 überschritten, so daß wir mit einem Kassen bestand vom RM. 15 895,55 in das neue Geschäftsjahr 1939 eintraten. Somit ist die von uns vorgeschlagene und beschlossene Herabsetzung der Mitgliederbeiträge von RM. 35,— auf RM. 25,— gerechtfertigt.
Die A.- und Z.-Stelle hat sich u. a. wieder an einer Anzahl von Orten für die Interessen der Werkfeuerwehren eingesetzt, da infolge von Unkenntnis und bei der Auslegung der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen den in Frage kommenden Firmen und ihren Wehren Nachteile drohten.
Es ergaben sich daraus wieder eine umfangreiche Korrespondenz und die Notwendigkeit von persönlichen Rücksprachen.
Auch in diesem Geschäftsjahr haben eine weitere größere Anzahl von Werkfeuerwehren ihre Anerkennung durch die Herren Regierungspräsidenten als selbständige Feuerwehren neben den Ortsfeuerwehren erhalten. An vielen Orten wurde auf dieser Basis die beste harmonische Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren wieder hergestellt. Es hat sich an vielen Stellen die Erkenntnis weiterhin durchgesetzt, daß die Eingliederung der Werkfeuerwehren als Löschzüge in die Ortsfeuerwehren nur als eine zweckmäßige Lösung angesehen werden kann, wenn die Selbständigkeit der Werkfeuerwehr in ihrem Werk vollkommen erhalten bleibt, und wenn die Ortsfeuerwehr sehr viel größer und besser ausgerüstet ist als die in Frage kommende Werkfeuerwehr.
Verschiedene Verhandlungen wurden geführt, um die Wiederherstellung des Ansehens und der Anerkennung der Werkfeuerwehren, insbesondere auch der in den früheren Jahren meistens seit Jahrzehnten durch das Ministerium des Innern behördlich anerkannt gewesenen industriellen Berufsfeuerwehren zu erreichen, sowie um eine gleichmäßige Behandlung der Werkfeuerwehren in allen Gegenden des Reiches sicherzustellen.
Am Ende des Geschäftsjahres, am 23. November 1938, wurde nun auch das so lange erwartete neue Gesetz über das Feuerlöschwesen erlassen; es erschien im Druck im Reichsgesetzblatt Teil I Nr. 199 vom 26. November 1938 auf den Seiten 1662 und 1663. Insbesondere wertvoll für unsere Kreise ist zunächst der § 2, in dem ausgeführt ist: Feuerwehren sind

a) die freiwilligen Feuerwehren,
b)die Pflichtfeuerwehren,
c)die Werkfeuerwehren."
 

Es sind also damit die Werkfeuerwehren wieder im Gesetz als solche verankert.
Es ist zu hoffen, daß mit dem Erscheinen der Ausführungsbestimmungen in absehbarer Zeit volle Klarheit über Einzelheiten bezüglich der Werkfeuerwehren geschaffen wird, und daß dann alle noch bestehenden Unklarheiten und Zweifel beseitigt werden.
Es ist ferner zu hoffen, daß auch das von der A.- und Z.-Stelle bereits vor Jahren zusammengestellte und seit Jahren bearbeitete Material, in dem die verschiedenen Organisationsformen von den kleinsten freiwilligen Werkfeuerwehren bis zu den größten bisher staatlich anerkannten industriellen Berufsfeuerwehren den Erfahrungen der Praxis und den Vorschlägen der Mitgliederfirmen entsprechend unterschieden waren, nun bei den Vorbesprechungen und in den Ausführungsbestimmungen, soweit es möglich ist, auch sinngemäß berücksichtigt werden. Wenn dieses geschieht, dann ist für alle Zeiten ein segensreiches Auswirken der Bestimmungen sowie ein sich gegenseitig befruchtendes und harmonisches Zusammenarbeiten aller für die Feuerverhütung und Feuerbekämpfung in Frage kommenden Einheiten und Sparten der Feuerwehren im Interesse der Allgemeinheit gewährleistet.
Ebenso wie in den früheren Jahren wurde auch jetzt wieder in allen einschlägigen Fragen rege Mitarbeit geleistet und den Mitgliederfirmen und industriellen Betrieben auf ihre Anfragen Rat und Auskunft erteilt, so daß sie durch die Hinweise vor Schäden und Verlusten geschützt wurden.
Mit verschiedenen Körperschaften, behördlichen Stellen und Organisationen, dem Feuerwehrbeirat und dem Technischen Ausschuß, dem Reichsverein Deutscher Feuerwehringenieure und seinen Arbeits-Ausschüssen, mit verschiedenen Feuerwehrverbänden, Versicherungsgesellschaften und sonstigen Verbänden, hat der Vorstand im Interesse der Mitgliederfirmen und der industriellen Feuerwehren auch in diesem Geschäftsjahre Fühlung durch den Gesamtvorstand, durch einzelne Vorstandsmitglieder oder durch den Geschäftsführer gehalten.
Es haben u, a. auch Besprechungen mit den Sachbearbeitern des Reichsministeriums des Innern und der Reichsgruppe Industrie stattgefunden über die Fragen der Eingliederung der Werkfeuerwehren sowie über die Frage der eventuellen Umorganisation der A,- und Z.-Stelle. Hierbei wurde seitens der A. und Z.-Stelle wiederum besonders auf die von der Mitgliederversammlung in Hannover abgegebene Erklärung sowie auf die große Wichtigkeit der Tagungen und des Erfahrungsaustausches hingewiesen, auf die auch die Mitgliederfirmen großen Wert legen.
 

Um dem in der Erklärung der Mitgliederversammlung zum Ausdruck gebrachten Wunsche zu entsprechen, richtete der Vorstand an die Reichsgruppe Industrie, z. Hd. des Herrn Major von Düring, die Bitte, einen Vortrag über Luftschutzfragen bei der Tagung in Breslau zu übernehmen bzw. einen seiner Herren damit zu beauftragen. Hierbei war für den Vorstand auch das Schreiben des RLM vom 15. Januar 1937 ausschlaggebend, in dem die Forderung zum Ausdruck gebracht war, alles zu vermeiden, was Zweifel bezüglich der Zuständigkeit in Fragen des Werkluftschutzes hervorrufen könnte.
 

Der Wortlaut der beiden letzten Absätze des Schreibens des RLM vom 15. Januar 1937 an den Vorstand der A. und Z.-Stelle war folgender: „Dieser Sachverhalt gibt Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Durchführung des Werkluftschutzes nach den Weisungen des Reichsluftfahrtministeriums der Reichsgruppe Industrie übertragen worden ist. So sehr auch eine Beschäftigung mit Luftschutzfragen in allen Kreisen erwünscht sein kann, muß jedoch zur Wahrung der Einheitlichkeit in der Leitung und Durchführung der Werkluftschutzmaßnahmen alles vermieden werden, was Zweifel hinsichtlich der vorerwähnten Zuständigkeit in Fragen des Werkluftschutzes entstehen lassen könnte.
Es wird gebeten, diesen Gesichtspunkten bei allen Maßnahmen und Vorhaben der A.- und Z.-Stelle, durch die Angelegenheiten des Werkluftschutzes berührt werden, Rechnung zu tragen. In Zweifelsfällen wird vorherige Fühlungnahme mit dem Reichsluftfahrtministerium oder der Reichsgruppe Industrie anheimgestellt.
Im Auftrag:
gez. Dr. Knipfer.
Beglaubigt: gez. Mülling, Assistent.
Stempel:
Reichsluftfahrtministerium
Zentralkartei."

Auf Grund der ersten Besprechung wegen Uebernahme des Vortrages erhielten wir am 4. Januar 1939 ein Schreiben der Reichsgruppe Industrie folgenden Inhaltes:
„Wir teilen ergebenst mit, daß wir uns, entsprechend dem Ergebnis der am 22. Dezember 1938 geführten Rücksprache, mit dem Reichsluftfahrtministerium in Verbindung gesetzt haben. Wir haben dabei erfahren, daß die Auffassung des Reichsluftfahrtministeriums noch die gleiche ist, wie im Schreiben an die A.- und Z.-Stelle vom 15. Januar 1937 — ZL 4a I 2c 7654/36 — zum Ausdruck gebracht. Wir wollten nicht verfehlen, Sie unverzüglich hiervon zu unterrichten.
Heil Hitler!
Reichsgruppe Industrie.
Die Geschäftsführung.
gez. von Düring.gez. Dr. Wende."

Da wir nun annahmen, daß jeder Zweifel über die Zuständigkeit behoben ist, wenn ein Vortrag über Werkluftschutzfragen von Herrn von Düring selbst oder einem seiner Beauftragten aus der Betreuungsorganisation gehalten wird, wurde laut Beschluß der Vorstandssitzung am 18. Januar 1939 folgendes Schreiben an die Reichsgruppe Industrie übersandt:
 
„Da wir auf die Entschließung vom 28. Februar 1938, die wir mit Schreiben vom 2. März 1938 an den Leiter der Reichsgruppe Industrie übersandten, eine Antwort bis heute nicht erhalten haben und da andererseits bei der Unterhaltung mit unserem Geschäftsführer, Herrn Lücke, am 22. Dezember v. Js. von Ihnen zum Ausdruck gebracht worden ist, daß eine Ansichtsänderung über das Weiterbestehen der A.- und Z.-Stelle nicht eingetreten, auch über eine eventuelle Eingliederung als Arbeitsauschuß in die Reichsgruppe Industrie vorläufig nicht weiter diskutiert worden ist, beabsichtigen wir, die im März v. Js. für den 20. und 21. März d. Js. beschlossene Tagung in Breslau wieder in. der Form einer Mitgliederversammlung, wie im letzten Jahre in Hannover, abzuhalten.
Bevor wir die Liste unserer dort zu haltenden Vorträge abschließen, bitten wir Sie, zu erwägen, ob Sie diese Tagung eventuell dazu benutzen wollen, im Sinne des Schreibens des Reichsluftfahrtministeriums vom 15. Januar 1937 -ZL 4a/I 20 7654/36 -Fragen aus dem Gebiete des Werkluftschutzes zu erörtern. Wir nehmen dabei Bezug auf den Satz in diesem Schreiben, mit dem uns mitgeteilt wurde, daß an sich eine Beschäftigung mit Luftschutzfragen in allen Kreisen erwünscht sei, daß jedoch zur Wahrung der Einheitlichkeit in der Leitung und Durchführung der Werkluftschutzmaßnahmen alles vermieden werden müsse, was Zweifel hinsichtlich der Zuständigkeit in Fragen des Werkluftschutzes entstehen lassen könnte.
Wir glauben, daß diese Einheitlichkeit am besten gewahrt wird, wenn Sie selbst oder einer Ihrer Herren aus der Betreuungsorganisation des Werkluftschutzes gegebenenfalls Vorträge, die das Luftschutzgebiet berühren könnten, halten würden.
Wir wären Ihnen für eine recht baldige Stellungnahme zu dieser Frage dankbar, und glauben uns zu dieser Anfrage berechtigt, nachdem Sie uns mit Schreiben vom 4. Januar 1939 mitgeteilt haben, daß bezüglich der Beschäftigung mit Luftschutzfragen in der A.-und Z.-Stelle das Reichsluftfahrtministerium noch auf dem Standpunkt steht, der uns mit dem oben erwähnten Schreiben vom 15. Januar 1937 mitgeteilt worden ist.
Heil Hitler! A.- und Z. Stelle. gez. Dr. Nerger."

Darauf ging folgendes Schreiben vom 28. Februar 1939 von der Reichsgruppe Industrie ein:
„Betr.: Tagung der A.- und Z.-Stelle.
Wir gestatten uns, auf Ihre geil. Zuschrift vom 18. Januar 1939 zurückzukommen. Wir haben uns, wie fernmündlich bereits mitgeteilt, wegen des Vorganges mit dem Reichsluftfahrtministerium in Verbindung gesetzt.
Das Reichsluftfahrtministerium hat uns auf sein Schreiben vom 15. Januar 1937 — ZL 4a,/I 2c 7654/36 — hingewiesen. Daraus ergebe sich, daß es unerwünscht ist, daß auf der Tagung der A.- und Z.-Stelle von einem Vertreter der Werkluftschutz - Betreuungsorganisation der Reichsgruppe Industrie über Werkluftschutzfragen gesprochen wird.
Im Hinblick auf diese Einstellung bedauern wir, dem in Ihrem Schreiben vom 18. Januar 1939 zum Ausdruck gebrachten Wunsche nicht entsprechen zu können.
Heil Hitler!
Reichsgruppe Industrie.
Die Geschäftsführung:
gez. Unterschrift.gez. v. Düring."



Damit ist es uns leider zunächst nicht möglich, den Teilnehmern an der Tagung in Breslau auch einen Vortrag über Werkluftschutzfragen zu bieten und somit dem in Hannover von  der Mitgliederversammlung geäußerten Wunsch zu entsprechen.


Mit dem Fachverband der österreichischen Werksfeuerwehren standen wir weiterhin in Gedankenaustausch auch bezüglich der von dort gewünschten eventuellen Umgliederung oder Verschmelzung mit der A.- und Z.-Stelle nach der Verbindung Österreichs mit dem Altreich. Wir rieten aber bei den Besprechungen davon ab und empfahlen dem Vorstand des Fachverbandes zunächst kurz zu treten und erst die Entscheidung bezüglich des Weiterbestehens bzw. der evtl. noch vorgesehenen Umorganisation der A.- und Z.-Stelle abzuwarten; in Frage käme jedoch für die Mitgliedschaft gegebenenfalls nur ein Eintritt der Werke und nicht der Werkfeuerwehren.
 

Herren des Vorstandes der A.- und Z.-Stelle sowie einige engere Mitarbeiter der der A.- und Z.- Stelle angehörenden industriellen Betriebe und Körperschaften sind in folgenden Verbänden, Fachausschüssen usw. an der Mitarbeit im Interesse der Industrie beteiligt:
1. Im Feuerwehrbeirat des Reichsministeriums des Innern.
a)A.- und Z.-Stelle als Mitglied korporativ, ferner Einzelmitgliedschaft,
b)Technischer Ausschuß,
c)Prüfungsausschuß für Handfeuerlöscher,
d)Prüfungsausschuß für Kübel- und Einstellspritzen.
2. Im Preußischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit.
Ausschuß  für  die Aufstellung von  Richtlinien über die  Errichtung und den Betrieb von Gasbehältern.
3. In der Feuerwehrtechnischen Normenstelle.
Hieraus ist die A.- und Z.-Stelle am 10. August 1938 ausgeschieden, da nach der neu verfügten Zusammensetzung dem Fachnormenausschuß nur noch angehören: der Reichsführer #, der Reichsminister der Luftfahrt, die Reichsgruppe Industrie und der Feuerwehrbeirat, dem ja wieder die A.- und Z.-Stelle korporativ angehört. In einem Schreiben vom 30. September 1938 wurde uns von dem neu ernannten Vorsitzenden der Feuerwehrtechnischen Normenstelle,
 
Herrn Oberbranddirektor Dipl.-Ing. Wagner, dieses mitgeteilt. Der letzte Satz dieses Schreibens, in dem uns der Dank ausgesprochen wurde, lautet:
„Für die geleistete verantwortungsvolle und uneigennützige Arbeit im alten Fachnormenausschuß sagen wir unseren ergebensten Dank, mit dem Wunsche, auch in Zukunft auf tatkräftige Mitarbeit rechnen zu dürfen."
4. Bei der Reichsgruppe Industrie bzw. in der Betreuungsorganisation.
In Ausschüssen für Werkluftschutz- und Feuerschutzfragen.
5.Im Reichs verein Deutscher Feuerwehringenieure.
a)Im Führerbeirat,
b)Ausschuß für Fragen aus dem Gebiet der Sonderlöschverfahren,
c)Ausschuß für Luftschutzfragen.
6. Im CTIF (Comite Technique International de la Prevention et de
Textinction du Feu).
Dem internationalen technischen Kommitee ist der Geschäftsführer der A.- und Z.-Stelle als einer der drei deutschen Delegierten vom Minister des Innern für die laufende Wahlperiode gemeldet.
Ueber die Tätigkeit der Geschäftsführung ist zu berichten, daß im Geschäftsjahr 1937/1938
1158 Briefeingänge und 1110 Briefausgänge,
also insgesamt 2268 Ein- und Ausgänge zu bearbeiten waren. Hierin ist der Versand der Rundschreiben usw. nicht enthalten, dagegen eine Anzahl von Berichten, Ausarbeitungen usw.
Fünf Rundschreiben wurden herausgegeben, dazu als Anlage zum Rundschreiben Nr. 144 der 238 Druckseiten starke Bericht über die letzte Tagung in Hannover mit den dort gehaltenen Vorträgen. Auch dieser Bericht wurde wieder mit einem Anhang versehen, in dem über die wichtigsten, die A:- und Z.-Stelle interessierenden Punkte und Vorträge von den Sitzungen des Reichsvereins Deutscher Feuerwehringenieure, des Feuerwehrbeirates, des CTIF sowie über weitere aktuelle Anlässe und Fragen berichtet wurde, so daß er in vielen Fachkreisen als wichtiges Nachschlagebuch wieder sehr begehrt war und ständig in Benutzung ist
 



 

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